Erschienen in der Huffington Post
Greta hat eine beste und geheime Freundin Pinipa. Sie hat noch niemandem von ihr erzählt. Egal wo sie ist und was sie unternimmt, Pinipa ist immer dabei. Pinipa liebt aufregende Abenteuer. Keine Höhe ist ihr zu hoch, kein Wasser ist ihr zu nass, keine Gefahr zu gefährlich. Pinipa erlebt spannende Geschichten und lernt eine Menge lustige Freunde kennen.
Als Greta mit ihren Eltern im Stau steht, überlegt sie: »Heute machen wir etwas ganz Besonderes, Pinipa. Du wirst Seifenblasenpilotin.« Greta schickt ihre imaginäre Freundin in einer Seifenblase los, um Deutschland zu entdecken: die Lüneburger Heide, Hamburg und Berlin, München, den Schwarzwald und Köln.
Ein fliegendes Rennpferd
Watt bis‘ du denn für’n komischen Vogel?«, fragt überraschend eine gut gelaunte Stimme hinter Pinipa. Erstaunt dreht Pinipa sich in ihrer Seifenblase um. Neben ihr flattert eine Taube und schaut sie an. »Ich bin kein Vogel!«, antwortet Pinipa empört. »Oder habe ich etwa Flügel? Ich bin Seifenblasenpilotin!« »Alles klar, Kumpel. War doch nur eine Frage.
Ganz nebenbei: Ich heiße Hermes und bin Brieftaube von Beruf – das Rennpferd des kleinen Mannes, wie man hier so schön sagt«, erklärt die Taube glucksend. Von weit oben blickt Pinipa auf Häuser und Schornsteine, Wälder und Wiesen hinunter.
Sie hat nicht bemerkt, wie hoch sie mittlerweile aufgestiegen ist. »Hui, das ist eine riesige Stadt. Ich kann gar nicht richtig sehen, wo sie anfängt und wo sie aufhört. Du bist also so etwas Ähnliches wie ein Postbote? Dann kennst du dich hier überall aus?«
»Ja sicher. Wir Brieftauben kennen uns überall aus«, prahlt Hermes wichtig. »Aber das da unten ist keine Stadt, sondern das Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet besteht aus vielen Städten, die dicht nebeneinander liegen. Sag mal, kennst du etwa das Ruhrgebiet nicht?« Pinipa schüttelt den Kopf. »Nee, ich bin nur auf der Durchreise.«
Offensichtlich mag Hermes seine Heimat sehr. Und noch offensichtlicher redet die kluge Taube gerne darüber: »Nirgendwo in Deutschland wohnen so viele Menschen wie in unserem geliebten Ruhrgebiet – kannst auch Ruhrpott sagen oder einfach nur Pott …
Vor langer Zeit wurde hier Kohle in der Erde gefunden. Kohle kennst du bestimmt vom Grillen. Die braucht man genauso für viele andere Dinge. Beispielsweise wird damit der Strom gemacht, der bei dir zu Hause aus der Steckdose kommt. Damals sind viele Menschen von weit her ins Ruhrgebiet gekommen, um auf unseren Zechen zu arbeiten – ›malochen‹ sagen wir dazu.
Das ist allerdings wirklich lange her. Zechen sind diese Türme da mit den Rädern dran. Damit wurde die Kohle tief aus der Erde geholt. Heute gibt es kaum noch Kohle oder nur noch ganz tief, sodass da keiner mehr hinunter will. Die Menschen haben jetzt andere Berufe. Sie sind Bäcker, Maurer, Fußballspieler, Feuerwehrmann, Friseur, Zahnarzt, Straßenreiniger oder Musiker … mehr fallen mir jetzt nicht ein.«
Aufmerksam sieht sich Pinipa das Ruhrgebiet an. Je länger sie schaut, desto mehr Einzelheiten erkennt sie.
Der Beitrag basiert auf dem Buch Pinipas Abenteuer Eine phantastische Deutschlandreise als Seifenblasenpilotin und Papierschiffmatrosin
• Gebundene Ausgabe: 70 Seiten
• Verlag: Gruhnling Verlag
• ISBN: 978-3000478321
• Empfohlenes Alter: 5 – 10 Jahre
Erhältlich bei Amazon und im Buchhandel.
Mehr Informationen unter http://pinipa.de