Diesel und Benzin aus Strom

Ich habe am Rande der Konferenz “Fuel Science – From Production to Propulsion” Professor Stefan Pischinger getroffen. Er ist Direktor des Instituts für Thermodynamik und Leiter des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen an der RWTH Aachen. Außerdem ist er Geschäftsführer der FEV Europe GmbH, die sein Vater Franz 1978 geründet hat. Weltweit hat FEV über 6.000 Mitarbeiter. (Sein Vater wohnt übrigens direkt neben dem alten Kindergarten von meinem Junior.)

Die Kernthemen der Konferenz sind die Produktion von Biokraftstoffen und die Umwandlung regenerativer elektrischer Energie. Es geht um synthetische Kraftstoffe und deren Verbrennungsprozesse. Zugegeben, die Idee von synthetischen Kraftstoffen ist sexy: Sie lassen sich annähernd klimaneutral herstellen und können wie gewohnt in den Tank unserer herkömmlichen Autos. Das Problem ist der schlechte Wirkungsgrad. Deshalb bin ich da skeptisch, schließlich geht es bei Energie immer um Effizienz und gerade klimaneutrale Energie haben wir bei weitem zu wenig.

Ein häufiges Argument, das Stefan Pischinger nicht gelten lässt: „Wir müssen aufhören in Wirkungsgraden zu denken!“, fordert er. Es sei genug Energie vorhanden, wir müssten die Probleme nur ernst nehmen und endlich ernsthaft angehen. „Elektromobilität ist genial und absolut sinnvoll. Doch wenn alle ein Elektroauto fahren wollen, haben wir ein Ressourcenproblem. Und auch wenn wir in Deutschland bis zum Jahr 2030 mehrere Millionen Elektroautos haben, was ist mit den restlichen 1,4 Milliarden PKW auf der Welt?“, gibt der Professor zu bedenken. „Wir brauchen eine weltweite Lösung.“ – stimmt auch. Eine einfache Lösung gibt es da nicht.

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