… das fragen Kinder einander auf dem Spielplatz und das ist etwa so wichtig wie bei Erwachsenen die Frage nach dem Beruf. Doch anders als beim Beruf haben sich die Kinder die Schule nicht selbst ausgesucht. Die Eltern entscheiden und das ist auch gut so, findet Lea Hütten. Ich kenne und schätze Lea tatsächlich schon seit fast 15 Jahren, höchste Zeit, ein paar Zeilen von unseren Gesprächen zu Papier zu bringen – zu Papier darf man hier wörtlich nehmen, der Text war nämlich für das Familienmagazin KingKalli.
Ich wollte von ihr wissen, was ihrer Meinung nach eine gute Grundschule ausmacht und wie Eltern solche Schulen finden. Ich habe derzeit das dritte Kind an einer Grundschule und glaube, dass die Lehrerinnen und Lehrer maßgeblich für den Erfolg und Spaß der Kinder verantwortlich sind. Klar, gibt es talentierte und weniger talentierte Kids. Es gibt ehrgeizige Kinder (und Eltern), manche kommen mit dem jeweiligen System nicht zurecht und andere werden von privaten Problemen vom Lernen und den Hausaufgaben abgehalten. In meiner Schulzeit hat man noch versucht, die Schülerinnen und Schüler den Lerninhalten anzupassen, das hat sich weitestgehend geändert, aber leider noch nicht überall und auch nicht bei jeder Lehrkraft.
Lea ist Schulleiterin der Aachener Gemeinschaftsgrundschule Schönforst, eine sogenannte Brennpunktschule, bei der sie Großartiges leistet. Meine erste Frage war, weshalb Kinder in der Grundschule Handarbeiten lernen, aber kein Werken. „Ist es nicht viel wichtiger, dass Kinder lernen einen Nagel in die Wand zu schlagen, als einen Topflappen zu häkeln?“, wollte ich wissen. „Ja, schon“, war die Antwort. „Aber kannst du dir 20 Kinder mit einem Hammer oder einer Säge vorstellen?“ – okay, verstehe, aber die Frage brannte mir schon länger unter den Nägeln.